Ausstellung
Nach der Fotoserie "Bruchlandungen" und dem Dokumentarexperimentalfilm "handbikemovie" widmet sich Martin Bruch in seiner aktuellen Arbeit dem Privatraum im öffentlichen Raum. Rund 800 "Kofferräume", die er in den vergangenen vier Jahren fotografiert hat, sind in Weibern zu sehen.
Mit dem Handbike im rauschenden Verkehr unterwegs, er-fährt Martin Bruch die Welt.
Als meist langsamer Verkehrsteilnehmer und ohne den Schutz eines geschlossenen Fahrzeugs nimmt er das Geschehen auf der Straße in allen Details wahr.
Kofferräume erregten seine Aufmerksamkeit, weil sie normalerweise - wie die dazugehörigen Autos - als Privatsphäre betrachtet werden, sich aber, wenn sie geöffnet werden, in öffentlichen Raum verwandeln.
Durch seine Fotografien hält Martin Bruch den oft nur kurz gewährten Blick in den Kofferraum fest und ver-öffentlicht dessen Innenansicht somit auf Dauer.
Seine Motive findet er in alltäglichen Fortbewegungsmitteln wie Privat-PKWs, Taxis, Möbeltransportern und Lieferwagen, darüber hinaus bereichern Einsichten in ein Ralleyauto, einen Reisebus und Barbies Traumwagen die Sammlung.
Die Inhalte der abgebildeten Kofferräume sind vielfältig, aber weniger bedeutend als die Tatsache, dass sie überhaupt sichtbar werden.
Ein Teil der "Kofferräume" war 2003 in der Bluecoat Gallery, Liverpool, zu sehen, für die Bruch 30 Fotos anfertigte.
Im Mai d.J. wurden die Fotographien erstmals in der Kunsthalle Tirol in Hall präsentiert.
In Weibern wird der gesamte Werkkomplex gezeigt.
Martin Bruch wird einen Container aufstellen lassen, in dem bei geöffneten Türen eine Leinwand sichtbar wird. Die Bilder werden mittels Beamer aus dem Inneren des Containers auf diese transparente Leinwand projiziert. Alle fünf Sekunden wechselt das Bild - der Container erhält einen neuen Kofferraum.
Zur Präsentation am 6.Juni spricht Bgm. Gerhard Bruckmüller.
Es musiziert das Saxophonquartett Saxeed (Stefan Waldenberger, Sopran- u. Altsax / Martina Hosner, Altsax / Martin Geyerhofer, Tenorsax / Alois Möseneder, Baritonsax)
Der Künstler ist anwesend.
|