Vor 100 Jahren, am 25. September 1906, kam Dr. Franz Roitinger († 12. Mai 1968) am Moarhof in Einberg 1 zur Welt. Er war das 10. Kind der Eheleute Leopold und Theresia Roitinger.
Der überaus begabte Bauernsohn besuchte nach seiner Pflichtschulzeit in Weibern das Humanistische Gymnasium in Ried/I. Nach der Matura studierte er an der Universität Wien Germanistik und Altphilologie.
Wenngleich er als Forscherpersönlichkeit im germanistischen Wissenschaftsbetrieb der Nachkriegsjahrzehnte eher in der zweiten Reihe stand, wäre ein zentrales Großprojekt der Wiener Germanistik in seinem heutigen Umfang ohne ihn nicht denkbar: das ”Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich” (WBÖ).
Roitinger wirkte von 1945 - 1968 als Redaktor, als Exzerpierer von historischen und dialektologischen Werken und Lemmatisator in der sogenannten ”Wörterbuchkanzlei”, deren Sammlung er seit einer Dissertation über ”Die Mundart in Weibern, Oberösterreich / kurze Laut- und Flexionslehre ” kontinuierlich vermehrte.
Kein anderer Ort ist im rund vier Millionen Zettel umfassenden Katalog so gut dokumentiert wie sein Geburtsort Weibern.
Sein Name findet sich darüber hinaus im Vorwort fast aller mundartkundlichen Dissertationen, die in diesen Jahren unter seiner wissenschaftlichen Begleitung entstanden sind.
Privat wirkte er als Organist und Komponist. |